Abseits vom bewegten und verkehrsreichen Rheintal, liegt der Stadtteil Dellhofen auf der Höhe des vorderen Hunsrücks. Leicht neigt sich das Gelände in östlicher Richtung zum großen Strom hin. Diese geografische Gegebenheit hat zur Folge, dass der Ort vielfach von den regenbringenden Westwinden geschützt ist und dem Besucher gutes und sonniges Wetter bietet. Die Höhenlage zwischen 280 m und 340 m ü NN gewährleistet ein gesundes Mittelgebirgsklima.
Dellhofen hat aktuell ca. 450 Einwohner, die ihren festen Wohnsitz im Ort haben. Die erschlossenen Neubaugebiete gestatteten Einheimischen und auch Ortsfremden die Möglichkeiten der Ansiedlung.
Die Attraktivität des Ortes hat verschiedene Gründe. Innerhalb des Stadtteiles bieten verzweigte Straßen und Wege mannigfache Spaziermöglichkeiten, die mit wenig Mühe in die eng angrenzenden Weinberge ausgedehnt werden können. Von dort hat der Besucher einen direkten Blick auf den Rhein. Auch die ganz in der Nähe liegenden Waldgebiete bieten beste Möglichkeiten für kühles und schattenreiches Wandern bei hochsommerlichen Temperaturen.
Dellhofen selbst ist ganz auf den Fremdenverkehr eingestellt. Vier Gastwirtschaften bieten das ganze Jahr über ihre Dienste den anspruchsvollen Urlaubern an. Die gute Küche wird stets geschmacklich von hervorragenden Weinen örtlicher Wachstumslagen abgerundet. Vielfache Möglichkeiten für Weinproben sind vorhanden. Neben einer beträchtlichen Zahl von Privatunterkünften bieten zwei der fünf Gasthäuser Übernachtungsmöglichkeiten mit teils gehobener Ausstattung an.
Durch einen durchgehend befestigten Fußweg und viele andere Möglichkeiten kann nach ca. zwei Kilometern der Stadtkern von Oberwesel einschließlich dem Bahnhof und der Schiffsanlegestelle der Personenschifffahrt erreicht werden.
Die Anfänge der ehemaligen selbständigen Gemeinde Dellhofen und erste Besiedlungen reichen mit aller Wahrscheinlichkeit bis in die karolingische Zeit (ca. 9. Jahrhundert) zurück. Ein oberhalb des Ortes gefundener Weihestein an Mercur Maiia (Handel und Wachstum) in Verbindung mit Mauerresten, bezeugen eine kleinen römischen Tempelbezirk aus der Zeit um 110 n. Christus. Ein Verbindungsweg zwischen Oberwesel und der in ca. 15 km Entfernung über die Höhe führenden Römerstraße Bingen – Koblenz, ging über das Gebiet des heutigen Ortes.
Der Name Dellhofen erfährt eine Reihe von Deutungen. Um welche Verbindungen es sich hierbei genau handelt, wird wohl nicht mehr eindeutig zu ermitteln sein.
Seit dem 13. Jahrhundert gehört Dellhofen zum Bezirk des St. Martin, danach zu Liebfrauen. Das Auf und Ab im Laufe der Geschichte und zahlreiche Kriege, haben dem Ort und seinen Bewohnern stets heftig zugesetzt. Der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein ließ nach dem sogenannten Weseler Krieg 1390/91 Graben, Mauern und Porten der Befestigung um Dellhofen schleifen. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 – 1648 brachte Not, Tod und Verarmung. Der Pfälzische Erbfolgekrieg ließ, durch die Einwirkung französischer Truppen, ganze Gebiete veröden. Auch hier litt die Landbevölkerung wieder besonders. Eine Auflistung der entstandenen Schäden wies Dellhofen mit 2987 Talern und 7 Albus aus, was für die damaligen Verhältnisse bei einer total verarmten Bevölkerung eine ungeheuer große Summe war.
Nach Beseitigung der Besatzung, unter Napoleon, fiel das linksrheinische Gebiet an Preußen, später ans Deutsche Reich. Nach zwei überstandenen Weltkriegen liegt unser Stadtteil nunmehr im Bundesland Rheinland-Pfalz.
Am 3. April 1973 beschloss der Ortsgemeinderat der ehemals selbständigen Ortsgemeinde Dellhofen einstimmig die Auflösung der Gemeinde und beantragte die Eingliederung in die Stadt Oberwesel, mit der sie auch in vielen Jahrhunderten zuvor schon durch enge geschichtliche Bande verknüpft war.